Stahlrohrdurchlässe
Das Prinzip
Stahlrohrdurchlässe in Elementbauweise sind in statischer Hinsicht biegeweiche Rohre. Die hohe Tragfähigkeit ergibt sich aus dem Zusammenwirken von gewelltem Stahlrohr und umgebendem Bettungsmaterial (Sand, Kies oder Schotter). Für die Belastbarkeit ist daher eine gute Verdichtung des umgebenden Materials Voraussetzung. Dadurch wird der Stahlrohrdurchlass in Kombination mit dem Bettungsmaterial zu einem statisch berechenbaren Verbundbauwerk.
wirtschaftlich & naturnah
Gegenüber einer konventionellen Betonausführung überzeugen Stahlrohrdurchlässe in Elementbauweise insbesondere als wertbeständige, sowie rasch realisierbare und kostengünstige Alternative im Naturnahen- Bauen. Sie sind flexibel und können bei Straßenverbreiterungen problemlos verlängert, bei Änderungen der Straßenführung auch zerlegt und woanders wieder montiert werden. Die Errichtungskosten für einen Stahlrohrdurchlass in Elementbauweise liegen in der Regel um ca. 50 % unter den Kosten eines vergleichbaren Betonbauwerkes.
Werkstoff und Aufbau
Als Werkstoff wird gemäß den technischen Vertragsbedingungen der RVS 08.08.05 2011 für die Anwendung von Wellblechdurchlässen, hochwertiger Stahl (S 235 JR) mit guten Verformungseigenschaften verwendet. Zum Schutz gegen Korrosion werden die Stahlplatten und Schrauben durch Tauchen feuerverzinkt. Stahlrohrdurchlässe in Elementbauweise bestehen aus gewellten, gebogenen Plattenelementen mit werkseitiger Vorlochung für die Verschraubung.
Vorteile
- einfache und kostengünstige Montage
- hohe Tragfähigkeit
- hohe Lebensdauer durch Korrosionsschutz
- flexibel erweiterbar
Einsatzgebiete
- Gerinnedurchleitungen
- Bachverrohrungen
- Fußgängerunterführungen
- Radwegunterführungen
- Schipistenunterführungen
- Wirtschaftswegunterführungen
- Vieh-/Wilddurchlässe
- Silobau
- Tunnelsysteme
Dimensionierung
Die hohe Tragfähigkeit ergibt sich aus dem charakteristischen Verhalten der Durchlässe unter Lasteinwirkung. Die Konstruktion verformt sich unter der Last von Boden und Verkehr und stützt sich dabei am Umgebungsmaterial ab, bis sich am Rohrumfang durch die Rückstellkräfte und der Belastung eine Stützlinie ausgebildet hat. Für die Belastung ist daher eine gute Verdichtung des umgebenden Materials Voraussetzung. Die erforderliche Tragfähigkeit und die Überschüttungshöhe bestimmen dabei die Plattendicke (3 - 7mm) und die Anzahl der Schrauben (10, 15, 20 Stk./lfm-Platte).
Katalog Profiltypen und Dimensionen
Profilvarianten
Die Typen- und Dimensionsvielfalt erlaubt eine bestmögliche Anpassung an die gegebenen örtlichen Verhältnisse und die geforderte Tragfähigkeit. Es lassen sich kreisbogen-, maul– und tunnelförmige Durchlässe herstellen. Die Durchlassenden können in Anpassung an die vorhandenen Böschungen schräg geschnitten werden. Für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche stehen verschiedene genormte Querschnittprofile zur Auswahl. Wir bieten Standardlängen in 1,6 m Abstufungen. Als Sonderwunsch sind alle geforderten Längen lieferbar.
Beschichtung
Bei besonders aggressiven Wässern oder bei ständigem Kontakt mit Streusalz im Straßenbau empfehlen sich folgende Zusatzbeschichtungen:
- Epoxydharz (werksseitig)
- Bitumen (im Airless-Spritzverfahren vor Ort)
- Polyester UV beständig (werksseitig)
Mit der Kombination von Verzinkung und Beschichtung wird ein sehr hoher Schutzeffekt erreicht, der eine lange Lebensdauer garantiert und keine Instandhaltungsarbeiten nötig macht.